Schafsjoghurt gilt unter Feinschmeckern als besondere Delikatesse – nicht nur wegen seines leicht säuerlichen Geschmacks, sondern auch aufgrund seiner cremigen Konsistenz. Wer Joghurt selber machen möchte, findet in Schafsmilch eine hervorragende Grundlage. Denn die natürlichen Eigenschaften dieser Milch sorgen für ein besonders stabiles, vollmundiges Endprodukt. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um Zutaten, Herstellung, Vorteile und Variationen von hausgemachtem Schafsjoghurt.
Was ist das Besondere an Schafsjoghurt?
Schafsjoghurt unterscheidet sich deutlich von herkömmlichem Kuhmilchjoghurt. Der Geschmack ist aromatischer, dabei aber angenehm mild – mit einer feinen, natürlichen Süße und einer samtigen Textur. Grund dafür ist der hohe Gehalt an Fett und Eiweiß in der Schafsmilch, der nicht nur für die Cremigkeit verantwortlich ist, sondern auch für ein besonders sättigendes Mundgefühl. Diese Eigenschaften machen Schafsjoghurt zu einem idealen Begleiter in der modernen Küche – ob pur, als Basis für Dressings oder als Topping für dein Frühstücksmüsli.
Wer Joghurt selber machen möchte, entdeckt mit Schafsmilch eine wunderbare Alternative zur klassischen Kuhmilch. Sie liefert nicht nur mehr Nährstoffe, sondern auch mehr Geschmack und Verträglichkeit.
Unterschiede zu Kuh- und Ziegenjoghurt
Während Kuhmilchjoghurt oft eher neutral im Geschmack ist und Ziegenjoghurt ein sehr kräftiges, teilweise “stalliges” Aroma haben kann, liegt Schafsjoghurt angenehm dazwischen. Er ist mild, aber charaktervoll – perfekt für Genießer. Mit rund 6 % Fettgehalt und einem hohen Eiweißanteil entsteht bei der Fermentation ein besonders cremiger Joghurt, der sich gut löffeln lässt und nicht wässrig wird.
Ein weiterer Vorteil: Durch den hohen Anteil an Milchsäurebakterien wird der in der Milch enthaltene Milchzucker (Laktose) teilweise abgebaut, was Schafsjoghurt besser verträglich macht – auch für Menschen mit leichter Laktoseintoleranz.
Schafsjoghurt: Gesundheitliche Vorteile
Wenn du nicht nur Wert auf Geschmack, sondern auch auf Gesundheit legst, ist Joghurt aus Schafsmilch eine ausgezeichnete Wahl. Die hohe Nährstoffdichte macht ihn zu einem echten Powerfood: Mit hochwertigem Eiweiß unterstützt er den Muskelaufbau und die Regeneration. Gleichzeitig liefert er wichtige Fettsäuren wie Omega-3 und konjugierte Linolsäure (CLA), die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken.
Besonders hervorzuheben ist auch der Gehalt an Kalzium, Phosphor und Zink – diese Mineralstoffe sind wichtig für gesunde Knochen, Haut und Abwehrkräfte. Wer regelmäßig selbstgemachten Schafsjoghurt genießt, unterstützt damit aktiv seine Verdauung und profitiert von einer gestärkten Darmflora durch lebendige Milchsäurebakterien.
Zutaten für selbstgemachten Schafsjoghurt
Für die Herstellung brauchst du lediglich zwei Zutaten: hochwertige Schafsmilch und eine Starterkultur. Letztere kann entweder ein fertiger Natur-Schafsjoghurt sein oder eine gezielt ausgewählte Mischung probiotischer Joghurtkulturen.
Achte bei der Milch auf Frische und Qualität – idealerweise stammt sie aus regionaler oder biologischer Produktion. Unbehandelte Rohmilch sollte vor der Verwendung einmal kurz aufgekocht werden, um eventuell vorhandene Keime zu reduzieren. Die Wahl der Kulturen beeinflusst Geschmack, Textur und probiotische Wirkung maßgeblich.
Ein gutes Thermometer und sterile Gefäße sorgen dafür, dass dein selbstgemachter Schafsjoghurt gelingt – ganz ohne Zusatzstoffe oder Verdickungsmittel.
Wo bekommt man frische Schafsmilch?
Die beste Schafsmilch bekommst du direkt vom Erzeuger – etwa auf Bauernmärkten, in Bio-Hofläden oder bei regionalen Schäfereien. Viele kleine Höfe bieten inzwischen auch einen Versandservice an. Alternativ lohnt sich ein Blick in gut sortierte Naturkostläden, die pasteurisierte Schafsmilch aus nachhaltiger Produktion führen. Je frischer die Milch, desto aromatischer das Endergebnis beim Joghurt selber machen.
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So funktionieren Joghurtkulturen
Milchsäurebakterien sind das Herzstück jeder Joghurtproduktion. Sie wandeln den Milchzucker in Milchsäure um, wodurch die Milch eindickt und der typische Joghurtgeschmack entsteht. Für Schafsmilch eignen sich Kulturen besonders gut, die sowohl mit dem höheren Fettgehalt als auch mit der besonderen Eiweißstruktur zurechtkommen.
Ideal sind Starterkulturen mit Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus, ergänzt durch thermophile und mesophile Mischungen. Du kannst entweder fertigen Schafsjoghurt als Starter verwenden oder gezielt Kulturen im Fachhandel oder online kaufen.
Anleitung: Schafsjoghurt selber machen – Schritt für Schritt
Benötigte Zeit: 10 Stunden
- Schritt 1: Milch vorbereiten
Erhitze die Schafsmilch auf etwa 40 °C. Wenn du Rohmilch verwendest, solltest du sie vorher einmal auf ca. 70 °C erhitzen und dann wieder abkühlen lassen. Verwende unbedingt ein Thermometer – Temperaturkontrolle ist entscheidend.
- Schritt 2: Starterkultur einrühren
Füge nun etwa zwei Esslöffel fertigen Natur-Schafsjoghurt oder eine Messerspitze Joghurtkultur zur Milch hinzu. Rühre die Mischung gleichmäßig ein – nicht schaumig, aber gründlich.
- Schritt 3: Reifung
Fülle die Mischung in sterile, saubere Gläser. Stelle diese in eine warme Umgebung (z. B. in den Ofen mit eingeschaltetem Licht oder einen Joghurtbereiter). Achte auf eine konstante Temperatur von 40 °C über 8 bis 12 Stunden.
- Schritt 4: Abkühlen
Sobald die Fermentation abgeschlossen ist, wandern die Gläser in den Kühlschrank. Dort reift der Schafsjoghurt nach, wird fester und entwickelt seinen vollen Geschmack.
Varianten und Verfeinerungen
Selbstgemachter Joghurt lässt sich auf vielfältige Weise verfeinern:
- Für eine süße Note: Vanille, Zimt, Kardamom, Honig oder Ahornsirup
- Für den Frischekick: Frische Minze, Zitronenschale oder Lavendel
- Für ein Frühstücks-Upgrade: Nüsse, Samen, Chiasamen, frisches Obst oder selbstgemachtes Granola
Auch herzhafte Varianten sind möglich – etwa mit Olivenöl, Kräutern oder Knoblauch als Dip oder Sauce.
Griechischer Schafsjoghurt – So geht’s
Für besonders dicken, cremigen Joghurt lässt du den fertigen Natur-Schafsjoghurt in einem mit Mulltuch ausgelegten Sieb abtropfen. Das dauert zwischen 8 und 12 Stunden – je länger, desto fester. Übrig bleibt griechischer Schafsjoghurt mit konzentriertem Eiweiß und vollem Aroma – ideal als Dip, in Bowls oder pur.
Geräte und Hilfsmittel: Was brauchst du wirklich?
Ein einfacher Backofen mit Lichtfunktion reicht vielen aus, um Joghurt selber zu machen. Noch komfortabler sind Joghurtbereiter mit Timer und Temperaturregelung – ideal, wenn du regelmäßig produzierst.
Wichtige Utensilien:
- Bratenthermometer oder digitales Küchenthermometer
- Saubere, hitzebeständige Gläser mit Deckel
- Schöpfkelle, Rührlöffel
- Optional: Joghurtbereiter, Wärmeschrank, Isolierbox
Joghurtmaschine: Lohnt sich die Anschaffung?
Wenn du regelmäßig Joghurt selber machen möchtest, kann sich die Investition in eine Joghurtmaschine durchaus lohnen. Diese Geräte bieten eine konstante Temperatur von ca. 40 °C – genau das, was Milchsäurebakterien zum Fermentieren brauchen. Besonders bei Schafsmilch, deren Nährstoffzusammensetzung empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagiert, sorgen Joghurtbereiter für zuverlässige Ergebnisse.
Vorteile im Überblick:
- Konstante Wärme: Kein Nachregeln wie beim Backofen
- Timer-Funktion: Kein Überfermentieren
- Portioniergläser: Leicht zu reinigen & hygienisch
- Energiesparend: Geringerer Stromverbrauch als Ofenbetrieb
Ein gutes Einsteigergerät bekommst du schon für unter 40 €. Achte beim Kauf auf einfache Reinigung, frei von BPA, und ausreichend große Gläser – besonders, wenn du auch griechischen Joghurt herstellen möchtest. Für Vielverbraucher oder Familien lohnt sich ein Modell mit mehreren Portionen, damit du gleich eine Wochenration herstellen kannst.
Häufige Fragen (FAQ) rund ums Joghurt selber machen
Kann ich auch andere Milcharten für die Joghurtherstellung verwenden?
Ja, neben Schafsmilch kannst du auch Kuh-, Ziegen- oder pflanzliche Milch verwenden. Die Ergebnisse variieren jedoch in Konsistenz, Geschmack und Nährstoffgehalt. Schafsmilch ergibt besonders cremigen und proteinreichen Joghurt.
⏳ Wie lange dauert es, bis der Joghurt fertig ist?
Die Reifezeit liegt bei etwa 8 bis 12 Stunden. Bei längerer Fermentation (z. B. 14 Stunden) wird der Joghurt fester und säuerlicher – perfekt für griechischen Schafsjoghurt.
🌡 Muss ich wirklich genau auf die Temperatur achten?
Ja – die Bakterien arbeiten optimal bei ca. 40 °C. Temperaturen über 45 °C können sie abtöten, unter 35 °C verlangsamt sich der Prozess deutlich. Ein Thermometer ist daher Pflicht.
Kann ich fertigen Joghurt als Starter verwenden?
Absolut. Achte nur darauf, dass es sich um Natur-Schafsjoghurt mit lebenden Kulturen handelt. Ein Teelöffel pro 200 ml Milch reicht aus. Nach 3–5 Wiederverwendungen solltest du frische Starterkulturen verwenden.
Wie lange hält selbstgemachter Joghurt im Kühlschrank?
Selbstgemachter Schafsjoghurt ist im Kühlschrank etwa 5–7 Tage haltbar. Achte auf sauberes Arbeiten und luftdicht verschlossene Gläser.
Warum wird mein Joghurt manchmal flüssig?
Das kann an einer zu kurzen Reifezeit, Temperaturschwankungen oder zu wenig aktiven Kulturen liegen. Probiere beim nächsten Mal längeres Fermentieren oder eine andere Starterkultur.
❄️ Kann ich Joghurtkulturen einfrieren?
Ja – getrocknete oder gefriergetrocknete Kulturen lassen sich problemlos einfrieren. Auch ein kleiner Rest vom fertigen Joghurt kann eingefroren und später wieder als Starter verwendet werden.
Fazit: Schafsjoghurt selber machen – natürlich, gesund, lecker
Joghurt aus Schafsmilch selber zu machen ist einfach, gesund und geschmacklich ein echtes Highlight. Du brauchst nur wenige Zutaten, etwas Geduld und ein wenig technisches Know-how. Der Aufwand lohnt sich: Du erhältst ein hochwertiges, probiotisches Lebensmittel, das perfekt in eine bewusste Ernährung passt – ganz ohne Zusatzstoffe, aber voller natürlicher Aromen und Nährstoffe.
Probiere es aus – dein erster selbstgemachter Schafsjoghurt wird nicht der letzte sein.